Joggen mit Hund
[Werbung, Affiliate] Im Vergleich zum Schwimmen oder Tanzen, war Joggen noch nie mein Ding. Spätestens nach 500m geht mir die Puste aus und jeder Meter wird zu einem Kampf.
In der Vergangenheit habe ich zwar mich durch einige wenige 5 km Läufe gequält, hatte aber nie das Bedürfnis mehr zu laufen oder mehr zu trainieren. Nachdem mein 5 km Ziel erfüllt war, ist das Thema „Jogging“ erst einmal wieder eingeschlafen. Und dann kam Laika…
Ein junger Labrador mit wahnsinnig viel Energie. Und so kam tatsächlich die Idee mit dem Joggen erneut wieder auf. In Laika´s erstem Jahr haben wir dahingehend aber noch gar nichts gemacht. Junge Hunde sollten wegen der Gelenke und Knochen noch keine weiten Strecken joggen.
Als Laika dann älter war, begann ich kurze Strecken mit ihr zu laufen und während mein überaus begeisterter Hund neben mir schwandwedelnd auf und ab hüpfte, merkte ich erneut, dass das Joggen und ich wohl keine besten Freunde werden würden.
Zughundesport – Canicross
Durch Zufall traf ich ich dann einige Wochen später auf der Hundewiese eine junge Dame mit einem Labrador und während die Hunde etwas spielten, kamen wir ins Gespräch. Es ging um die Pubertät und die richtige Auslastung und so fiel bei ihr das Wort „Canicross“.
Ich hatte vorher noch nie davon gehört, befragte daheim aber sofort das Internet und wurde fündig. Der Hund trägt ein Zuggeschirr, der Mensch einen Laufgürtel, durch eine Leine mit Stoßdämpfer sind beide miteinander verbunden und beim Joggen zieht der Hund seinen Menschen.
Unsere Canicross Ausrüstung
Das klang gut und so kam meine Motivation zurück. Auf Empfehlung bestellte ich das nötige Zubehör: Zuggeschirr, Leine, Gürtel. Wir haben die Ausrüstung von Uwe Radant, die ich euch absolut empfehlen kann! Die Produkte, welche wir nutzen, habe ich euch mit Links hinterlegt. Im Geschirr trägt Laika die Größe M.
Alltagsgeschirre (wie z.B AnnyX, Dog Copenhagen,…) eignen sich im Übrigen nicht als Zuggeschirr, denn bei denen geht der Bauchgurt gerade hoch. Wäre Zug auf diesen Geschirren, würde das Gewicht falsch verteilt werden und es wäre auf Dauer schädigend für den Hund. Beim Kauf eines Zuggeschirrs ist es also wichtig darauf zu achten, dass der Bauchgurt schrägt nach hinten verläuft für die optimale Verteilung.
Da ich online keine gute Anleitung zum Trainingsaufbau finden konnte, bestellte ich das Buch „Zughundesport: Canicross, Bikejöring, Dogscooter“ ebenfalls von Uwe Radant. Auch das ist eine totale Empfehlung. Es klärt über das verschiedene Equipment auf und beschreibt Schritt für Schritt wie man das „Ziehen“ aufbaut und welche Kommandos einzuführen sind.
Wie lernt der Hund zu ziehen?
Zunächst habe ich Laika beigebracht, dass sie auf Kommando „Go“ los rennt. Dafür habe ich sie erst einmal ohne Leine und ohne Zuggeschirr stehen lassen und in 10-15 Meter Entfernung einen Futternapf mit einer super Belohnung gestellt. Auf Kommando „Go“ habe ich sie dann einfach los geschickt. Das hat super geklappt. Nach und nach habe ich den Abstand vergrößert und als das gut klappte, habe ich ihr Geschirr und Leine angezogen und die ersten Gewichte angehängt, zuerst ein paar Dummies, später schwerere Sachen und zum Schluss habe ich die Leine an mir befestigt.
Danach habe ich mit ihr auf längere Distanzen trainiert. Futter ausgelegt, 150 m davon weg gelaufen, sie an meinem Gurt befestigt und sie dann mit Kommando „Go“ zum Futter geschickt. Die Distanz habe ich Schritt für Schritt vergrößert oder ich bin mehrmals kleine Strecken gelaufen.
Als gerade Strecken gut klappten, habe ich das Futter um Ecken herum gelegt oder hinter Büschen versteckt, damit sie lernt, dass sie auch ziehen soll, wenn sie das Futter nicht sieht und als das gut klappte sind wir gestartet, ohne vorher Futter auszulegen. Die Belohnung hatte ich natürlich trotzdem dabei. Die gab es dann direkt nach dem Lauf.
Im Buch ist alles noch etwas ausführlicher erklärt und einiges habe ich auch nicht nach Buch, sondern eher nach Gefühl gemacht. Hier könnt ihr Ausschnitte unseres Trainings sehen.
Irgendwann kamen wir allerdings an den Punkt, an dem Laikas Kondition natürlich weitaus besser war als meine. Canicross macht unheimlich viel Spaß, es stärkt die Bindung und lastet nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus. Allerdings blieb da noch immer mein Problem mit dem Joggen…Natürlich macht es mit Hund mehr Spaß. Aber noch immer nicht so viel, dass es zum neuen Hobby wird.
Wandern mit Hund – Dogtrekking
Und so kam ich auf die Idee, die Canicross Ausrüstung ganz einfach auch beim Wandern zu nutzen, denn das ist einfach nur unheimlich praktisch! Man hat die Hände frei, muss keine Leine halten, der Hund zieht (was gerade bergauf wirklich angenehm ist) und man muss im Wanderurlaub tatsächlich mal nicht so sehr auf die Leinenführigkeit achten, denn der Hund darf ja ziehen.
Und so kamen wir zum Dogtrekking. Wandern mit Hund im Zuggeschirr. Es muss also nicht immer schnelles Laufen sein. Ich bin mir sicher, dass es viele Menschen gibt, die am Joggen ebenfalls nicht so viel Spaß haben und trotzdem mit ihrem Hund gern Wandern und in der Natur unterwegs sind. Da bietet sich ein Zuggeschirr wirklich total an.
Beim Wandern zieht Laika Übrigen auch nicht die ganze Zeit. Sie schnüffelt auch mal, hat aber gelernt auf Kommando „Weiter“ weiter zu laufen und auf „Voran“ vor uns zu laufen. Und damit kommen wir auf Wandertouren sehr gut zurecht.
Leine ich Laika im Übrigen an das Halsband an, läuft sie sofort ordentlich. Und sobald sie ihr normales Alltagsgeschirr an hat, zieht sie nicht mehr. Sie kann genau zwischen den Geschirren unterscheiden und weis, wann sie ziehen darf und wann nicht.
Canicross betreibt Laika im Übrigen noch immer. Allerdings nicht mit mir, sondern mit Flo und daran haben die Beiden richtig Spaß. Ich hingegen habe am Dog Trekking viel mehr Freude, als am Joggen mit Hund.
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